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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 67

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Deuischland im dreizehnten Jahrhundert. 67 Handwerker waren freie Leute, nicht wie die Bauern Hörige; war die Stadt in Gefahr, so wurden sie auch zur Verteidigung aufgeboten und wußten die Waffen zu führen. Sie schlossen sich zu Genossenschaften zusammen, die man Zünfte oder Innungen nannte; die Zünfte hatten ihre besonderen Bräuche und banden ihre Mitglieder an bestimmte Ordnungen. Keiner durfte Waren herstellen und verkaufen, der nicht zu einer Zunft gehörte. Keiner konnte Meister werden, wenn ihn nicht die Zunft dazu machte; dazu war erforderlich, daß er als Geselle gearbeitet hatte und gewandert war, und daß er ein Meisterstück angefertigt hatte. Von der Zunft oder vom Rate der Stadt wurden auch die Preise der Waren festgestellt; und bestimmte Meister hatten den Auftrag, in den Werkstätten nachzusehen, ob überall die Ordnungen beobachtet und gute Ware hergestellt würde. In dieser Art erblühte damals das deutsche Handwerk; und vieles von dem, was in deutschen Städten gearbeitet war, wurde von den Kaufleuten ins Ausland, besonders nach Nordeuropa, ausgeführt und dort verkauft. Denn jetzt war auch der deutsche Handel emporgeblüht. Die Handel. Straßen, für deren Ausbau freilich meist wenig Sorge getragen wurde, und die noch dazu oft Wegelagerer unsicher machten, wurden belebt durch die Wagen der Kaufleute. Der Rhein, die Donau, die Elbe und die anderen großen Ströme wurden von Schiffen befahren, und der Hafen mancher Stadt war gefüllt mit bewimpelten Fahrzeugen. Aber die deutschen Schiffer hatten sich auch längst auf die hohe See hinausgewagt; Nord- und Ostsee waren damals deutsche Meere, wo man kaum andere als deutsche Flaggen sah. Der Handel war anderer Art als heute; wer Kauffahrtei trieb, der mußte selbst hinaus in die Fremde, mußte die Waffen führen können, mußte mancher Gefahr gewärtig sein, die ihm Sturm und Schiffbruch, Überfall von Seeräubern, rechtlose Behandlung durch fremde Fürsten und Volksstämme bringen konnten; dafür harrte seiner auch oft, wenn ihm alles gut gelang, ein außerordentlich hoher Gewinn. An den Küsten Skandinaviens und des heutigen Rußlands landeten die deutschen Kaufleute und gründeten dort Handelsniederlassungen; da verkauften sie deutsche Waren, Tuch und Leinwand, Metallgeräte, Lederwaren, Spezereien, Bier und Wein, während sie Landeserzeugnisse, Getreide, Holz, Häute, Pelze, Honig und Wachs, einkauften. Ein besonders wichtiger Handelsgegenstand war der Hering, dessen Fang in jener Zeit allein von deutschen Kaufleuten betrieben wurde, und derjals Fastenspeise sehr beliebt war und weithin versandt wurde. Aber auch nach Süden ging der deutsche Handel. Durch die Kreuzzüge war ein lebhafter Verkehr mit dem Morgenland, der Levante, entstanden, der fast allein in der Hand italienischer Städte, vor allem Venedigs und 5*

2. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 14

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Medersächsisches Bauernhaus. Pferdestall Kam- Knrthtel Molke Im 1 1 1 1 1 mer stube rei. k Zweite Stube. jkarntj Utlucht“ oder „Vorschopf Tor -Diele.' Ai koven Herd r M M i,i n [uhstal 1. Speise- kammer. Geschirr kammer. Wohnstube Grundriß des niedersächsischen Bauernhauses. Das fränkisch-oberdeutsche Bauernhaus. Vorratskam-f] Küche Idfen mer | - Stall od. Kammer | Tisch Bank fe ns rer. Grundriß des fränkisch - oberdeutschen Bauernhauses.

3. Deutsche Geschichte - S. 67

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Deutschland im dreizehnten Jahrhundert. 67 Handwerker waren freie Leute, nicht wie die Bauern Hörige; war die Stadt in Gefahr, so wurden sie auch zur Verteidigung aufgeboten und wußten die Waffen zu führen. Sie schlossen sich zu Genossenschaften zusammen, die man Zünfte oder Innungen nannte; die Zünfte hatten ihre besonderen Bräuche und banden ihre Mitglieder an bestimmte Ordnungen. Keiner durste Waren herstellen und verkaufen, der nicht zu einer Zunft gehörte. Keiner konnte Meister werden, wenn ihn nicht die Zunft dazu machte; dazu war erforderlich, daß er als Geselle gearbeitet hatte und gewandert war, und daß er ein Meisterstück angefertigt hatte. Von der Zunft oder vom Rate der Stadt wurden auch die Preise der Waren festgestellt; und bestimmte Meister hatten den Auftrag, in den Werkstätten nachzusehen, ob überall die Ordnungen beobachtet und gute Ware hergestellt würde. In dieser Art erblühte damals das deutsche Handwerk; und vieles von dem, was in deutschen Städten gearbeitet war, wurde von den Kaufleuten ins Ausland, besonders nach Nordeuropa, ausgeführt und dort verkauft. Denn jetzt war auch der deutsche Handel emporgeblüht. Die Handel Straßen, für deren Ausbau freilich meist wenig Sorge getragen wurde und die noch dazu oft Wegelagerer unsicher machten, wurden belebt durch die Wagen der Kaufleute. Der Rhein, die Donau, die Elbe und die anderen großen Ströme wurden von Schiffen befahren, und der Hafen mancher Stadt war gefüllt mit bewimpelten Fahrzeugen. Aber die deutschen Schiffer hatten sich auch längst auf die hohe See hinausgewagt; Nord- und Ostsee waren damals deutsche Meere, wo man kaum andere als deutsche Flaggen sah. Der Handel war anderer Art als heute; wer Kauffahrtei trieb, der mußte selbst hinaus in die Fremde, mußte die Waffen führen können, mußte mancher Gefahr gewärtig sein, die ihm Sturm und Schiffbruch, Überfall von Seeräubern, rechtlose Behandlung durch fremde Fürsten und Volksstämme bringen konnten; dafür harrte seiner auch oft, wenn ihm alles gut gelang, ein außerordentlich hoher Gewinn. An den Küsten Skandinaviens und des heutigen Rußlands landeten die deutschen Kaufleute und gründeten dort Handelsniederlassungen; da verkauften sie deutsche Waren, Tuch und Leinwand, Metallgeräte, Lederwaren, Spezereien, Bier und Wein, während sie Landeserzeugnisse, Getreide, Holz, Häute, Pelze, Honig und Wachs, einkauften. Ein besonders wichtiger Handelsgegenstand war der Hering, dessen Fang in jener Zeit allein von deutschen Kaufleuten betrieben wurde und der als Fastenspeise sehr beliebt war und weithin versandt wurde. Aber auch nach Süden ging der deutsche Handel. Durch die Kreuzzüge war ein lebhafter Verkehr mit dem Morgenland, der Levante, entstanden, der säst allein in der Hand italienischer Städte, vor allem Venedigs und

4. Deutsche Geschichte - S. 94

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
94 Das Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519 — 1648. Trümmer zu legen. Anders stand es beim Fußvolk. Die Landsknechte waren, wie oben erwähnt, nur zum kleinen Teile mit Gewehren bewaffnet, und diese waren noch sehr schwerfällig und unbehilslich; auch brauchte man zum Laden viel Zeit. Noch lange war es Brauch, die Musketen zum Schießen auf eine „Gabel" zu legen; erst im Laufe des siebzehnten Jahrhunderts wurden die Gewehre leichter und ihr Gebrauch bei der Infanterie allgemein. § 98. Umwandlung des Staatswesens. Die Veränderung, die im Heerwesen vor sich ging, wirkte auf das st a a t l i ch e Leben zurück. Die Söldnerheere, welche die Landesherren in ihren Dienst nahmen, dienten ihnen nicht nur zum Kampf gegen äußere Feinde, sondern auch, um im eigenen Lande eine unbedingte und unbeschränkte Fürstenmacht zu begründen. Bisher hatten Adel und Städte sich vielfach großer Selbständigkeit und Unabhängigkeit erfreut; jetzt wurden viele ritterliche Burgen gebrochen und trotzige Städte zum Gehorsam zurückgeführt. Die Staatsform, welche in den nächsten Jahrhunderten in den meisten Ländern Europas zur Herrschaft ge- Tuttsmug5 gelangte, war der Absolutismus. In Frankreich ist das erste stehende Heer entstanden; in Frankreich ist auch der Absolutismus im siebzehnten Jahrhundert so ausgebildet worden, daß kein andrer Wille neben dem königlichen Geltung hatte; dem König Ludwig Xiv. wird das Wort zugeschrieben: l’titat c’est moi! In Deutschland, wo die Fürsten der Einzelstaaten bereits die Landeshoheit erworben hatten, konnte der Kaiser die frühere Macht nicht wiedergewinnen; hier haben die Fürsten durch Bezwingung ihrer Stände ihre absolute Gewalt begründet und einheitliche Staaten geschaffen, so besonders der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Die Umwandlung im geistigen Leben. Humams- § 99. Humanismus und Renaissance in Italien. Schon im vierzehnten Jahrhundert hatte man in Italien wieder begonnen, mit Eifer die Schrift st eller des Altertums zu studieren, die im Mittelalter zum großen Teil vergessen worden waren. Man suchte die verstaubten Handschriften aus den Bibliotheken wieder hervor, man schrieb sie ab, las und erklärte sie, man begeisterte sich an dem Gedankengehalt und der Formenschönheit der antiken Literatur. Von großer Bedeutung war es, daß im Laufe des fünfzehnten Jahrhunderts viele griechische Gelehrte aus dem von den Türken bedrohten Konstantinopel nach dem Abendlande kamen; ihnen verdankte man es, daß man auch die griechischen Schriftsteller wieder

5. Die Zeit der Umwälzungen - S. 20

1909 - Leipzig : Hirt
20 I. Die Zeit der Franzsischen Revolution und Napoleons I. 109. 109. Preuens Wiedergeburt. L Freiherr vom Stein. Die schwere Aufgabe, die Krfte des ver-kleineren und geschwchten Staates durch innere Umgestaltung zu sammeln und zu erhhen, bertrug der König auf Betreiben seiner Gemahlin dem tchtigsten Manne, den er finden konnte, dem Freiherrn vom Stein. Er gehrte einem alten, reichsunmittelbaren Rittergeschlechte an, das sein Stammschlo an der Lahn hatte. Ein warmes Herz fr das Wohl des Volkes und des deutschen Vaterlandes, klare Einsicht in das, was not tat, und freimtiges Auftreten zeichneten ihn aus. Whrend des letzten Krieges war er als preuischer Minister vom König in Ungnaden entlassen worden. Trotz dieser Krnkung und seiner geschwchten Gesund- 1807. heit zgerte er nicht, als Erster Minister die Leitung des Staatswesens zu bernehmen. berzeugt, da in der Erziehung des Volkes zur Selbstndigkeit und zur Vaterlandsliebe die Rettung des Staates liege, bewirkte er, da eine Reihe von Gesetzen erlassen wurde, die erst die freie Entfaltung der Volkskrfte und ihre Verwertung fr das Gemeinwohl ermglichten. Zwar mute er schon im folgenden Jahre, weil er bei Napoleon in 1808. Ungnade fiel, seine Entlassung nehmen, aber sein Nachfolger, Staats-kanzler Hardenberg, wirkte in seinem Geiste fort.*) Stein, vom Kaiser der Franzosen in die Acht erklrt, ging nach sterreich und von da nach Rußland und fuhr in der Fremde fort, fr die Befreiung Deutschlands zu arbeiten. 1807. 3. Die Stein - Hardenbergsche Reform. Von 1807 an wurde die Erbuntertnigkeit der Bauern^) allmhlich aufgehoben. Die Fron-dienste hrten auf, und der Bauer war nicht mehr an die Scholle ge-bnnden, sondern freier Eigentmer. 1808. 1808 folgte die Stdteordnung, die den brigen deutschen Staaten zum Vorbild diente und im groen und ganzen noch heute besteht. Die Brger erhielten das Recht, durch die von ihnen gewhlten Stadtver-ordneten, den von diesen gewhlten Magistrat und den Brgermeister, der von der Regierung nur besttigt wird, ihre Angelegenheiten selbst zu verwalten. Durch andere Gesetze wurden bestehende Vorrechte und Standes-unterschiede beseitigt. Niemand war fortan der Weg zu staatlichen und militrischen Ehrenstellen versperrt. Jedem Einwohner des Staates stand es frei, Rittergter zu erwerben und jedes ihm zusagende Gewerbe zu betreiben; denn Freiheit sollte auch in wirtschaftlichen Dingen vor- *) Eine Revolution im guten Sinne, durch Weisheit der Regierung und nicht durch gewaltsame Jmpulsion von innen oder auen, das ist unser Ziel." (Hardenberg.)

6. Die Zeit der Umwälzungen - S. 41

1909 - Leipzig : Hirt
119. Revolutionen in deutschen Staaten. Friedrich Wilhelm Iv. 41 Am 2. Dezember 1852 lie er sich nach abermaliger Volksabstimmung 1852. (7s/4 Millionen Stimmen) zum Kaiser der Franzosen ausrufen. Worin ahmte Napoleon feinem Oheim nach? Welche Bedeutung hat der 2. Dezember fr die franzsischen Kaiser? 119. Revolutionen in deutschen Staaten. Friedrich Wilhelm Iv. 1. Die kleineren Staaten. Der rasche Sieg der Februarrevolution 1848. machte auf die deutschen Regierungen sowohl wie auf das Volk starken Eindruck. berall gab es Mrzunruhen", die der Hauptsache nach in mehr oder weniger strmischen Volksversammlungen bestanden. In den kleineren Staaten kam es fast nirgends zum Blutvergieen. Die Regierungen gaben den Forderungen der Volksfhrer nach und gewhrten grere Rechte und Freiheiten. 2. Osterreich. Am schwersten wurde sterreich von der Revolution heimgesucht, wo 1835 auf Franz I. sein Sohn Ferdinand gefolgt war. Im Mrz wurde durch einen Aufstand in Wien Staatskanzler Fürst Metternich gestrzt und entfloh nach England; der Kaiser versprach, eine Volksvertretung einzusetzen, obgleich dies seiner Neigung durchaus widersprach. Zwei weitere Wiener Aufstnde, in denen er die Stadt verlie, mahnten ihn an sein Versprechen; dadurch sah er sich gegen Ende des Jahres veranlat, zugunsten seines jungen Neffen Franz Joseph abzudanken. Auch in allen auerdeutschen Lndern sterreichs, wo der nationale Gedanke mchtig geworden war, entstanden Emprungen, -und das sterreichische Staatswesen drohte, sich in seine Bestandteile aufzulsen; berall aber wurde durch blutige Kmpfe die Ruhe wiederhergestellt, in Ungarn mit russischer Hilfe. Auf feine Siege gesttzt, lie Franz Joseph die bisherige Regiernngs-form zunchst bestehen. Erst 1861 kam die vom Volke geforderte Ver- 1861. sassung durch Errichtung eines Reichsrates" zustande. Welche Bedeutung hatte Metternich fr das staatliche Leben seiner Zeit? 3. Friedrich Wilhelm It. In Preußen wurde 1840 Friedrich 1840. Wilhelm Iv., vermhlt mit Elisabeth von Bayern, der Nachfolger seines Vaters. Er war ein vielseitig gebildeter und tiefreligiser Mann. (Ich und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen.") Er zog hervor-ragende Gelehrte und Knstler in seine Nhe, darunter die beiden Grimm, Alexander von Humboldt, Rckert, den Musiker F. Mendelssohn, die Maler Cornelius und W. Kaulbach. Andere, wie den Dichter Freilig- rath, untersttzte er. Unter seinem Schutze wurde 1842 der Weiterbau des Elner Doms begonnen, der als ein Sinnbild der Einheit und Zusammengehrigkeit der deutschen Stmme galt. 4. Der preuische Verfassungskampf. In einen Gegensatz zum Volke geriet der König durch seine Vorliebe fr die alte Staatsform. Um aber

7. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 4

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Verfassung. 4. Die konstituierende (verfassunggebende) Versammlung. Durch die neue Verfassung, weiche die Nationalversammlung schuf, wurde die knigliche Gewalt stark eingeschrnkt. In der Bekmpfung der Stan-desvorrechte ferner ging man so weit, da man den Adel berhaupt Einziehung abschaffte und Titel und Wappen verbot. Um der steigenden Finanznot Kirchenguts.zu steuern, erklrte die Versammlung die reichen Kirchengter fr $ - 5^ Nationaleigentum und zog sie ein. Schuldscheine, Assignaten wurden aus-^4 t A gegeben, denen die eingezogenen Gter zum Pfnde dienen sollten. Aber diese reichten nicht von fern aus, um fr die Unmassen von Assignaten, die - ' 'Ajim Laufe der nchsten Jahre ausgegeben wurden, als gengende Deckung zu dienen. So wurden die Assignaten im Laufe der nchsten Jahre fast vllig wertlos; der Staat mute sich schlielich fr bankrott, d. h. zahlungsunfhig erklären, und die Eigentmer wurden zugrunde gerichtet. Zu diesen wirt-schaftlichen Nten kam ein anderes. Man hatte den Geistlichen einen Eid abverlangt, wodurch sie die neue Kirchenverfassung anerkannten Aber der grte Teil der Geistlichen lie sich lieber absetzen, als da er ihn geleistet htte; und die groe Masse der Landbevlkerung stand auf ihrer Seite, wollte von den durch den Staat eingesetzten Pfarrern nichts wissen und fuhr fort bei den abgesetzten, eidweigernden Priestern zur Beichte und zum Abend-mahl zu gehen. So entstand ein Zwiespalt in dernation, der bald darauf zuck religisen Brgerkrieg fhrte. / / Der König strubte sich lange die neue Verfassung anzuerkennen; er und die Knigin Marie Antoinette hrten nicht auf, die Hilfe des Aus-landes zu erhoffen, besonders.sterreichs, wo im Jahre 1790 auf Joseph Il Leopold ii. jem Bruder Leopold Ii. gefolgt war. Indessen starb Mirabeau, 1 l7926t er hatte zwar den Absolutismus zerstren, aber nicht dem Knigtum jede Macht nehmen wollen und die Regierung durch geheime Berichte und Rat-schlge untersttzt. Seitdem gewann die Partei der Demokraten oder Jakobiner, wie man sie nach ihrem Versammlungsort in Paris, dem frheren Jakobinerkloster, nannte, immer mehr an Macht. Ihre Fhrer waren Robespierre, Danton, beides revolutionre Redner von groer Leidenschaft und groem Einflu auf die Massen, und Marat, der blutdrstige Herausgeber einer demokratischen Zeitung. Flucht des Da fate die knigliche Familie im Sommer des Jahres 1791 den nt08- Entschlu, aus Paris zu entfliehen. Wirklich gelangte sie aus der Stadt heraus und einige Tagereisen weit nach Osten, wurde aber dann erkannt und nach Paris zurckgefhrt. Wenige Monate darauf fah sich der König gentigt, durch seine Unterschrift die neue Verfassung anzu-erkennen. Darauf lste sich die konstituierende Versammlung auf und

8. Teil 2 = Oberstufe - S. 203

1908 - Halle a. S. : Schroedel
C. Abschluß, Die wichtigsten Wege des Welthandels und Weltverkehrs. Die Welt am Ende des 19. Jahr- hunderts steht unter dem Zeichen des Verkehrs; er durchbricht die Schranken, welche die Völker trennen, und knüpft zwischen den Nationen neue Be- ziehungen an. Kaiser Wilhelm Ii. I. Geschichtliches. a) Im Altertum beschränkte sich der Völkerverkehr im wesentlichen auf die Länder um das Mittelmeer und in Vorderasien. Die alten Phönizier waren das wichtigste Handelsvolk und die kühnsten Seefahrer der alten Welt. Ihre Schiffe durchkreuzten das Mittelmeer, wagten sich durch die Säulen des Herkules und erreichten auf nördlichen Küstenfahrten die ziunreicheu Britischen Inseln. Die Blütezeit ihrer Seefahrten fällt um das Jahr 1000 v. Chr.; sie sollen im Auftrage des ägyptischen Königs Necho um 600 v. Chr. Afrika umschifft haben. Außerdem betrieben sie einen schwunghaften Karawanenhandel nach Ägypten, Arabien und deu Euphrat- ländern. Der umfangreiche Handel der Babylvnier erstreckte sich im O. bis zum Judus, im W. bis zu den Gestaden des Mittelmeeres Fast sämtliche Völker Vorderasiens, auch die Phönizier, hatten Gewicht und Maß der Babylouier angenommen. Erwähnenswert sind noch die Straßenbauten der Perser. Das ganze, weite Perserreich war von einem vielverzweigten Netz künstlicher Straßen durchzogen. Freilich dienten diese Straßen lediglich Regierungszwecken. Persische Postreiter, von denen die Griechen sagten, sie flögen schneller als Kraniche, durchmaßen die lauge Hauptstraße mit Wechsel- Pferden in 6—8 Tagen. Im westlichen Mittelmeer, Afrika und Europa wurden die Entdeckuugs- und Handelsfabrten der Phönizier durch Karthago sortgesetzt, der bedeutendsten Pflanzstätte phönizischer Siedelung. Punische Seefahrer kamen au den Küsten Westafrikas bis Senegambien und drangen in kühnen Handels- fahrten bis zu den Küstenländern Nordwestenropas vor. Die eigentlichen Schüler und Nachfolger der Phönizier wurden indes die Griechen. In allen Küstenstrecken des Mittelmeerbeckens legten sie Handelskolonien an, befuhreu das Schwarze Meer und kamen zur Zeit der Ptolemäer sogar bis Indien. Die R ö m e r erschlossen durch ihre Eroberungskriege Mitteleuropa der erdkundlichen Erkenntnis, legten in ihrem weiten Reiche großartige

9. Teil 2 - S. 205

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 104. Die Mittel des Weltverkehrs. 205 Weit steht dahinter der Verkehr mit der pacifischen Seite Nord- Amerikas zurück: die durch Nord-Amerika hindurchführenden Eisenbahnen dienen ihm nur für den Güterverkehr; der Personen- und Postverkehr nimmt den Weg über die Landenge von Panama, deren Eisenbahn die beiden Seewege durch den Atlantischen und den Ostpacifischen Ozean miteinander verbindet. Bald wird es unaufschiebbares Bedürfnis sein, einen Kanal für die Seeschiffe durch die sperrende Landenge hindurch- zulegen. Dagegen entwickelte sich seit dem 17. Jahrhundert der Verkehr mit Indien und China immer ertragreicher. Seit 1600 begann die „Ostindische Kompagnie" in Vorder-Jndien sich festzusetzen, bis der englische Staat selbst 1784 das weite Gebiet in Besitz nahm. In Jndo- nesien eroberten sich die Niederländer ein ganzes Kolonialreich. Mit China bestand ein wenn auch sehr eingeengter Verkehr, und zu Japan verschafften sich die Niederländer wenigstens, freilich unter demütigenden Bedingungen, Zugang. Indes seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die beiden ostasiatischen Reiche durch Handelsverträge dem europäischen Verkehr erschlossen. So bildet das ganze weite Monsun- gebiet Asiens das zweite große Gebiet des Weltverkehrs. Zwar der Weg dorthin von Europa war weit, um ganz Afrika herum. Aber 1869 wurde die Durchstechung der Landenge von Suez vollendet. Der Suez-Kanal kürzt den Weg von Europa nach dem Monsun-Asien bis auf 45 Tage ab, die kanadische Pacisicbahn bis auf 36 Tage; aber die sibirische Überlandbahn wird ihn auf 20 Tage herabsetzen. Das gibt ihr die größte Bedeutung für diese zweite große Straße des Welt- Verkehrs. § 104. Die Mittel des Weltverkehrs. A. Die Schiffe der Alten waren im Vergleich zu den modernen klein; aber sie genügten für den Verkehr auf dem Mittelmeere, dem ruhigsten aller Meere. Die Gestaltung der Küsten zudem verstattete, fast stets mit dem Ufer in Sicht zu fahren; und wo die Fahrt vom Ufer ablenkte, da genügten, um Kurs zu halten, die Gestirne. Außer den Segeln hatten die Schiffe schon in der homerischen Zeit Ruder — an jeder Seite eine Reihe —, die sie vom Winde unabhängig machten. Die griechische Erfindung der Trieren, welche drei Reihen von Rudern an jeder Seite hatten, diente nur Kriegszwecken; die Lastschiffe blieben Einruderer, wie denn bis tief in das Mittelalter hinein die Ruder noch neben den Segeln Verwendung gefunden haben.

10. Für Seminare - S. 579

1912 - Breslau : Hirt
Von der Zeitrechnung, [31] 579 3. Der Monat. Der Monat (von Mond) ist die Zeit eines Mondumlaufs von 29|- Tagen. In dieser Zeit zeigt der Mond alle Phasen. Wegen dieser auffälligen Erscheinung wurde der (synodische) Monat als Zeitmaß verwendet. (Vgl. s 387, 3!) Unsere Monatsnamen haben wir den Römern entlehnt. Der Januar war dem doppelgesichtigen Gotte Janns geweiht, der Februar dem Febrnns, dem altitalischen Gotte der Unterwelt, der März dem Mars, der April dem Apollo Aperta (= Eröffner, weil Sonnengott), der Mai dem Jupiter mit dem Bei- namen Majns, der Juni der Juno. Der Juli führt seinen Namen Julius Cäsar zu Ehren (früher hieß er Quintilis — der Fünfte), der August nach Augustus (früher hieß er Sextilis). Die folgenden Monatsnamen sind Ord- nungszahlen. Der März war bei den Römern bis zu Cäsars Kalenderver- besserung der erste Monat des ursprünglich zehnmonatigen Jahres. — Die von Karl dem Großen herrührenden Monatsnamen haben sich nur wenig Gel- tung verschafft. Sie heißen: Wintermond, Hornung (von ahd. hör — Morast oder von hörn — hart), Lenz-, Oster-, Wonne-, Brach-, Heu-, Ernte-, Herbst-, Wein-, Wind- und Christmond. 4. Das Jahr. Die meisten Völker des Altertums vereinigten 12 syn- odische Monate mit zusammen 354 Tagen zu einer Einheit, dem Jahre. Nach solchen Mondjahren rechnen noch heute in bezng auf ihren Kultus Juden und Türken. Unserer Zeitrechnung liegt das Sonnenjahr zugrunde, und zwar, weil der Wechsel in der Natur entscheidend ist, das tropische Jahr. Es ist unser bürgerliches Jahr. (Vgl. § 383!) 5. Der Julianische und der Gregorianische Kalenders Die Römer rechneten nach einem von den Griechen übernommeneu Mondjahre, das sie durch Ein- schiebung eines Schaltmonats dem Sonnenjahre ziemlich gleich machten. Aus verschiedenen Gründen wich aber das römische Jahr i. I. 46 v. Chr. so sehr von dem tropischen ab, daß die Frühlings-Tag- und Nachtgleiche in den Juni fiel. Als Pontifex maximus setzte Cäsar nach seiner Rückkehr aus dem ägyptischen Feldzuge mit Hilfe des alexandrinischen Astronomen Sofigenes an die Stelle des Mondjahres das in Ägypten bereits seit 1872 v. Chr. gebräuchliche Sonnen- jähr. Seine Länge bestimmte er zu 365 Tagen; jedes 4. Jahr sollte wie bei den Ägyptern ein Schaltjahr von 366 Tagen sein. Durch Einschaltung von 67 Tagen und Zugabe eines Schaltmonats von 23 Tagen brachte er das Jahr 46 v. Chr. — das „Jahr der Verwirrung" wurde dadurch 445 Tage lang — mit dem tropischen in Einklang. Den Anfang des Jahres verlegte er vom 1. März auf den 1. Januar und bestimmte die noch jetzt gebräuchliche Länge der Monate. Cäfar zu Ehren wurde der so verbesserte Kalender der Julianische genannt. Das tropische Jahr ist aber nicht, wie Cäsar es für die Zeitrechnung ver- wendete, 365-^ Tage lang, sondern y^-g- Tag kürzer. Der Fehler macht in 4 Jahren 0,031 Tage, in 400 Jahren 3,"l Tage aus. Im Jahre 1582 fiel daher die Frühlings-Tag- und Nachtgleiche auf den 11. März. Daher ordnete Papst Gregor Xiii. 1582 an, daß in diesem Jahre die Tage vom 4. bis zum 15. Oktober gestrichen und in jedem nicht durch 400 ohne Rest teilbaren Säkularjahre der 1 lat. calare = ausrufen. In Rom wurde jeder Neumond von den Priestern aus- gerufen; daher hieß der erste Tag des Monats Calendae. 37*
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